Wenn der «M113» kein Bär, sondern ein Schützenpanzer ist: 100 Tage zwischen Sicherheitspolitik und Pflege

Die Patrouille Suisse soll stillgelegt werden? Die alten Tiger-Jets, welche jährlich 40 Mio. Franken Unterhaltskosten verursachen, sollen am Boden bleiben? Jawohl, ich unterstütze diesen Entscheid der Armee. Diese Millionen sollen nicht eingespart, sondern sinnvoller eingesetzt werden. Denn die Finanzen sind knapp. Aber die unsichere Weltlage verlangt eine moderne Landesverteidigung mit der dafür nötigen Ausrüstung: Das heisst für mich mehr Drohnen und weniger Panzer, mehr Cybersicherheit und dafür weniger Nostalgie. Bei der Armee weiterhin so zu sparen, wie es in den vergangenen Jahren getan wurde, kommt für mich nicht in Frage.

Als Mitglied der Sicherheitspolitischen Kommission kümmere ich mich aber nicht nur um die Armee, sondern auch um den Zivilschutz und den wichtigen Zivildienst. Ohne die Unterstützung von Zivildienstleistenden wären viele Gesundheitsinstitutionen noch mehr am «Straucheln». Grundsätzlich sehe ich die Pflege, die Ärzteschaft, oder auch die Kolleginnen und Kollegen der Rettungssanitäten, etc. als einen wichtigen Teil unserer inneren Sicherheit im Land. So gehört auch der Sanitätsdienst des Bundes (KSD) zu den wichtigen Aufgaben in der Kommission. Wir diskutieren, wie eine bestmögliche, sanitätsdienstliche Versorgung der Bevölkerung (z.B. im Katastrophenfall) in der Schweiz zu gewährleisten ist.

Seit gut 100 Tagen pendle ich nun also zwischen meiner neuen Aufgabe als Nationalrat in Bern und meinem Beruf als Pflegefachmann im Kindernotfall im Stadtspital Zürich. Ich pendle zwischen zwei Welten, welche unterschiedlicher nicht sein könnten: Zwischen Theorie und Praxis. Die Theorie mit all den Gesetzen, Vorlagen, politischen Farben und Parteien und «dem wahren Leben» der Menschen, welche sich jetzt sofort die richtigen, teils überlebenswichtigen Massnahmen erhoffen und von uns auch erhalten. Als einziger Pflegefachmann im Parlament, welcher am Bett mit Patienten arbeitet, will ich meine Erfahrungen im Parlament einbringen.

Es gibt also viel zu tun und ich lerne viel. Oder haben Sie gewusst, dass der M113 kein Bär, sondern ein Schützenpanzer ist?

Diesen Beitrag habe ich für nau.ch geschrieben. Diese Kolumne auf nau.ch lesen.

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